Einleitung

 

Die Energiewende schreitet voran – und mit ihr wächst die Bedeutung von Energiespeichern, die nicht nur für Eigenverbrauch eingesetzt werden, sondern aktiv am Strommarkt teilnehmen können. Besonders mittelgroße Batteriespeicher, die über Cloud-Lösungen vernetzt und gebündelt werden, eröffnen neue Möglichkeiten in der sogenannten Direktvermarktung. Doch was genau bedeutet das, und welche Vorteile ergeben sich für Betreiber?

 

 

Was ist Direktvermarktung?

 

Unter Direktvermarktung versteht man die Vermarktung von erneuerbarem Strom direkt an der Strombörse oder an Dritte – ohne den Umweg über die klassische EEG-Vergütung. Der erzeugte Strom wird entweder über einen Direktvermarkter oder über digitale Plattformen an den Energiemarkt angebunden. Betreiber erhalten dadurch nicht mehr die feste Einspeisevergütung, sondern marktgerechte Preise.

Gerade in Zeiten hoher Nachfrage können diese Preise deutlich über der EEG-Vergütung liegen – das macht die Direktvermarktung wirtschaftlich interessant.

 

 

Die Rolle mittelgroßer Cloud-Speicher

 

Ein einzelner Speicher mit einigen Hundert Kilowattstunden Kapazität ist für den Handel an der Börse oft zu klein. Hier kommen Cloud-Modelle ins Spiel: Mehrere Speicher unterschiedlicher Betreiber werden virtuell zu einem größeren Kraftwerk gebündelt – dem sogenannten virtuellen Kraftwerk.

So entsteht ein Pool, der groß genug ist, um am Energiemarkt teilzunehmen. Die Betreiber der einzelnen mittelgroßen Speicher profitieren von dieser Bündelung: Sie bleiben flexibel und können dennoch die Vorteile des Stromhandels nutzen.

 

 

Vorteile für Betreiber

 

1. Höhere Erlöse durch Stromhandel
Anstatt nur den Eigenverbrauch zu optimieren, kann überschüssige Energie dann verkauft werden, wenn die Preise hoch sind.

 

2. Professionelles Energiemanagement
Cloud-Plattformen übernehmen Prognosen, Preissteuerung und Marktintegration. Der Betreiber muss sich nicht selbst um die komplexen Abläufe kümmern.

 

3. Beitrag zur Netzstabilität
Gebündelte Speicher können kurzfristig Energie bereitstellen oder aufnehmen und so Schwankungen im Stromnetz ausgleichen – ein wertvoller Beitrag zur Versorgungssicherheit.

 

4. Flexibilität und Skalierbarkeit
Auch Betreiber kleinerer und mittelgroßer Speicher können ohne große Hürden in die Direktvermarktung einsteigen. Die Cloud-Lösung macht es möglich, mit überschaubarem Aufwand vom Marktgeschehen zu profitieren.

 

Herausforderungen und Voraussetzungen

 

  • Technische Anbindung: Der Speicher muss fernsteuerbar und mit einem Energiemanagementsystem ausgestattet sein.
  • Vertragliche Bindung: Ein Direktvermarkter oder Plattformanbieter übernimmt die Vermarktung – hier gilt es, die Konditionen sorgfältig zu prüfen.
  • Marktvolatilität: Preise schwanken stark. Die Erlöse hängen stark von Prognosen und geschickter Vermarktung ab.
  • Regulatorische Anforderungen: Abhängig von der Größe des Speichers können zusätzliche Vorgaben greifen, etwa Meldepflichten beim Netzbetreiber oder Marktrollen wie Bilanzkreismanagement.

 

Fazit

 

Die Direktvermarktung mit mittelgroßen Cloud-Speichern ist ein spannendes Modell für Unternehmen und Energieprojekte, die mehr aus ihrem Speicher herausholen möchten. Durch die Bündelung vieler einzelner Systeme entsteht eine kritische Größe für den Stromhandel – ohne dass jeder Betreiber selbst am Markt aktiv werden muss.

Wer heute in einen mittelgroßen Batteriespeicher investiert, sollte die Option der Direktvermarktung von Anfang an mitdenken. Sie bietet nicht nur zusätzliche Erlöse, sondern stärkt auch die Rolle der Speicher in einem erneuerbaren Energiesystem.

 

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Zwei Techniker stehen vor einem geöffneten FENECON Industrial M Energiespeicher mit sichtbaren Batteriemodulen; daneben ein weiterer geschlossener Container mit FENECON-Logo und Warnsymbolen